Im Jahr 2013 schrieb die Forrester-Studie Content ab. Die Marktforscher gingen damals davon aus, dass digitale Erlebnisse den Content abgelöst hätten. Sieben Jahre später wissen wir es besser, denn Content ist nach wie vor King* und vielleicht sogar wichtiger als viele andere Online-Marketing-Tools.
Was ist Content?
Content ist ein englischer Begriff, der sich mittlerweile in der deutschen Online-Marketing-Szene durchgesetzt hat. Content bezeichnet die Inhalte, die sich auf einer Webseite befinden. Dabei handelt es sich um Texte genauso wie um Bilder, Audios oder Videos. Laut einer Umfrage des Content Marketing Institute (CMI) nutzen 91 % der Marketing-Fachleute im B2B-Bereich Content, um ihre Kundengruppe zu erreichen.
Die Inhalte auf einer Internetseite verfolgen gewisse Ziele wie:
- Generieren von Leads
- Erhöhen der Reichweite
- Aufbau einer Marke
- Linkbuilding
- Suchmaschinenoptimierung
Damit der Content seine Zielsetzung erreicht, muss dem Seitenbesucher auf seiner Journey ein hoher Mehrwert geliefert werden. Mehrwert kann nur erzeugt werden, indem im ersten Schritt klar ist, was der User auf der Webseite überhaupt sucht.
Die Inhalte sollten also die Bedürfnisse der Zielgruppe erfüllen. Die genaue Umsetzung ist Geschmackssache. Wichtig ist, dass die Ausrichtung des Contents harmonisch zur Marke und der Unternehmensvision passt. Ein seriöses Unternehmen mit konservativer Prägung lässt im Normalfall besser die Finger von Videos in Jugend-Slang mit provokativem Unterton.
Der Zusammenhang von Content und SEO
Im Online-Marketing spielt SEO (Search Engine Optimization = Suchmaschinenoptimierung) eine enorme Rolle. Je weiter oben eine Webseite bei einer Suchmaschine rangiert, desto höher das Besucheraufkommen. 95 % der Internetbesucher sehen sich nur die Suchergebnisse der ersten Seite einer Suchmaschine an. Eine Webseite, die weit vorne rankt, hat eine wesentlich größere Chance auf Zielerreichung.
Im deutschsprachigen Raum besitzt Google die höchste Priorität, was die Internetrecherche betrifft. 90 Prozent der Deutschen nutzen den US-Anbieter, wenn sie Informationen im World Wide Web suchen. Wer sich in dem Zusammenhang dafür interessiert, welcher Content am erfolgreichsten ist, der beschäftigt sich idealerweise mit dem Google-Algorithmus. Die Herausforderung dabei ist, dass darin rund 200 Faktoren enthalten sind und sich die Zusammensetzung sowie Gewichtung immer wieder ändern.
Grundsätzlich ist es ein Vorteil, wenn die Inhalte möglichst abwechslungsreich gestaltet werden. Der User verweilt länger auf der Seite, wenn seine Fragen dort ausführlich beantwortet sind und er zusätzliche Impulse bekommt. Je mehr Sinne angesprochen werden, desto intensiver das Erlebnis für den Seitenbesucher. Google honoriert die Verweildauer der Webseiten-User.
Damit Google eine Webseite allerdings richtig einordnen kann, wird insbesondere auf den Text geachtet. Die darin enthaltenen Schlüsselwörter helfen der Software der Suchmaschine dabei, die Inhalte der Seite zu verstehen. Das bedeutet nicht, dass Keywords inflationär benutzt werden sollen. Im Gegenteil sogenanntes Keyword-Stuffing wird mittlerweile abgestraft. Das liegt unter anderem daran, weil Webseiten, auf denen unzählige Male die gleichen Wörter vorkommen, dem Leser wenig Nutzen liefern.
60 % der Unternehmen finden es schwierig, permanent Content zu produzieren
Zur Unterstützung des Textes und für eine spannendere Leser-Journey werden Bilder, Videos und andere digitale Angebote eingebunden. Damit User immer wieder auf einer Webseite vorbeischauen, werden idealerweise kontinuierlich neue, ansprechende Inhalte geboten. Laut der The State of Content Marketing Survey 2017 ist es für 65 % der Unternehmen eine Herausforderung, mitreißenden Content zu produzieren.
Deshalb setzen strategisch aufgestellte Unternehmen auf einen Mix aus internen und externen Content-Produzenten. Der Fokus wird auf hochwertige Inhalte anstatt günstig und schnell produzierte Texte gelegt. Das spürt der Leser genauso, wie es Google erkennen kann.
Blog als beliebteste Content-Strategie
Eine Statistik zur Lead-Generierung zeigt, dass die meisten Marketing-Spezialisten in diesem Zusammenhang auf das Bloggen setzen. Wer im Internet recherchiert, wird diese Tatsache bestätigt sehen. Mittlerweile besitzen zahlreiche Unternehmen einen eigenen Blog, auf dem kontinuierlich Content veröffentlicht wird. Allerdings funktioniert diese Strategie zur Zielerreichung auch nur bei hochwertigen Bloginhalten. Die Texte müssen den Leser unterhalten und / oder informieren. Gleichzeitig sollten sie den Unternehmenszweck unterstützen.
Damit der Blog als Content-Strategie-Maßnahme aufgeht, passen seine Inhalte optimalerweise perfekt zur restlichen Webseite. Ein exzellentes Beispiel ist der Online-Auftritt von Reishunger. Hier liefert der Blog “Reiswissen” sämtliche Informationen rund um die Getreidekörner. Der Content verdeutlicht die Expertise des Unternehmens in Bezug auf Oryza sativa und Oryza glaberrima. Die Webseite zieht Menschen an, die Fragen rund um das Thema Reis haben. Der Blog sorgt also dafür, dass die Firma eine Spezialisten-Stellung in Bezug auf das winzige Korn einnimmt. Ein Endverbraucher wird eher dort Produkte rund um Reis bestellen, wo er sich gut aufgehoben und hervorragend beraten fühlt.
Blogartikel, die ein Thema ausführlich und spannend aufbereiten, werden öfter verlinkt. Tatsächlich ist es so, dass Blogartikel zu den meist geteilten Online-Inhalten zählen. Hierbei setzen sich längere Beiträge stärker durch als Kürzere. Google äußerte sich allerdings deutlich dazu, dass längere Texte nicht automatisch besser eingestuft werden. Es zählt einzig die Werthaltigkeit des Contents. Ein guter Artikel, der in die Tiefe recherchiert wurde, ist normalerweise aber einfach länger.
User teilen nur Inhalte, die sie auf irgendeine Art als nützlich ansehen. Deshalb werden Blogbeiträge mit mehr Wörtern häufiger geteilt und verlinkt. Ein professionell geführter Blog kann also eine wesentliche Komponente der Online-Marketing-Strategie sein.
Welche Content-Ausrichtung ist die Beste?
So positiv die Sichtweise vieler Internet-Werbetreibenden auf Blogs auch ist, es gibt viele gut laufende Unternehmen, die gut ohne dieses Tool auskommen. Ob eine Firma gezielt auf Linkbuilding, SEO, Ads oder bestimmten Content setzt, um Kunden anzuziehen und die eigene Seite erfolgreicher zu machen, ist eine individuelle Entscheidung. Wichtig ist aber immer, dass die Inhalte der Webseite – egal, welcher Natur sie sind – dem Besucher einen Mehrwert liefern. In dem Zusammenhang sind herausragende Texte nach wie vor ein entscheidendes Kriterium. Willst Du lernen exzellenten Content zu schreiben? Dann buche direkt das Texter-Training oder ein Coaching beim Profi.
*Das Zitat „Content is king“ stammt aus einem Artikel von Bill Gates aus dem Jahr 1996