Gastbeitrag von Susanne Maubach|
Ein Unternehmensblog oder auch Corporate Blog genannt, wird vor allem als Kommunikations- und Interaktionstool eingesetzt. Der Verkauf und die Vermarktung Deines Produkts oder Deiner Dienstleistungen stehen hier nicht im Vordergrund. Viel mehr geht es darum, dem Interessenten oder Kunden eine weitere Möglichkeit zu bieten, an Informationen zu gelangen. So fungiert der Blog als Bindeglied zwischen der Unternehmenswebsite und der Social Media Kommunikation. Schauen wir uns an, warum das Corporate Blogging auch für Dein Unternehmen hilfreich ist.
1. Du steigerst Deine Sichtbarkeit und Reichweite
Ein ordentlich geführter Firmenblog kann Dich im Google-Ranking weiter nach oben katapultieren! Ist der Blog SEO-optimiert, stehen die Chancen gut: Mehr (potenzielle) Kunden können Dein Unternehmen finden und neue Leads generiert werden. Unter anderem durch Verlinkungen und Rückverlinkungen auf anderen Blogs wirst Du leichter aufgespürt.
2. Du lieferst Deinem Kunden einen enormen Mehrwert
Deine Produkte oder Dienstleistungen kennt der Kunde bereits von Deiner Website. Wie sieht es aber mit weiterführenden spannenden Themen aus? Interessenten möchten sich oftmals erst informieren und tiefer in die Materie eintauchen, bevor sie zu einer Kaufentscheidung kommen. Gibt es Artikel, die den Kunden interessieren, verbleibt er länger auf Deinem Blog.
Gut zu wissen: Aus SEO-Sicht spielt die Verweildauer des Lesers auf der Seite eine wichtige Rolle. Ist sie hoch, liefert der Inhalt vermutlich genau die Informationen, die gesucht wurden. Eine lange Besuchszeit auf der Webseite wertet Google als positives Signal. Sie fließt in das Ranking ein.
3. Steigere die Kundenbindung durch direkte Kommunikation
Die Kommentarfunktion auf Deinem Firmenblog ermöglicht Euch einen direkten Dialog. Wünsche, Anregungen, Kritik oder weiterführende Fragen können eins zu eins beantwortet und geklärt werden. Aufwendige Marktforschungen sind nicht nötig, wenn Du Deinen Kunden selbst nach seinen Bedürfnissen fragst. Auch Dein Produkt oder Deine Dienstleistung kannst Du über diesen Weg optimieren. Fühlt der Kunde sich wertgeschätzt und ernst genommen, bindest Du ihn automatisch mehr ans Unternehmen.
4. Etabliere Dich als Experte durch Fachwissen
Deine Reputation und Deinen Ruf in der Branche kannst Du mit einem Unternehmensblog ankurbeln. Oftmals schlummert die Expertise im Unternehmen selbst. Langjährige Mitarbeiter tragen häufig einen wahren Schatz an Fachwissen mit sich. Diesen kannst Du an Deine Kunden weitergeben. Mit Zusatzinformationen hebst Du Dich von den Wettbewerbern ab und wirst so einzigartig. Je mehr Du als Experte erscheinst, desto größer wird das Vertrauen Deiner Kunden ausfallen.
5. Durch Persönlichkeit nahbar werden
Zeig Dein Gesicht – wer steht hinter dem Unternehmen, welche Kultur und Werte werden in der Firma gelebt? Das Internet ist durch Anonymität gekennzeichnet, der persönlichen Bezug fehlt häufig. Menschlichkeit ist hier das Stichwort, denn Emotionen spielen für uns bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle.
Ob Du Geschichten erzählst, Deine Mitarbeiter selbst Artikel verfassen oder Gastbeiträge auf dem Blog erscheinen – dieses Medium bietet viele kreative Möglichkeiten. Hier finden übergreifende Themen zu Deiner eigentlichen Produktpalette Platz. Eine Kundenbeziehung kann so aufgebaut oder vertieft werden.
6. Aktuelle News direkt kommunizieren
Manchmal gibt es Neuigkeiten, die Du Deinen Kunden sofort mitteilen möchtest. Die Unternehmenswebsite bietet sich nicht immer dafür an. Auf dem Firmenblog hingegen hast Du die Möglichkeit, auch Updates zu teilen, die temporär relevant sind oder zum Beispiel zur aktuellen Jahreszeit passen.
7. Aus Leads werden Sales
Natürlich möchtest Du am Ende mehr Verkäufe generieren, es geht schließlich ums Business. Hat der Kunde alle Informationen zusammen, die er braucht, ist der nächste Schritt in Aktion zu treten. Dafür bietet sich der Einbau einer Call-to-Action an. Auch Downloads von E-Books oder Demoversionen können gut als Teaser genutzt werden, um dann auf das eigentliche Produkt zu lenken. Das erreichst Du auf Deinem Unternehmensblog ohne aggressives Werben.
Positive Beispiele für einen Unternehmensblog
IKEA hat die Idee des Corporate Bloggings clever umgesetzt: Es finden sich im Blog Themensparten, die sich nicht primär um die IKEA-Produkte drehen. Im Artikel „Veganuary“ zum Beispiel werden sowohl vegane Rezepte als auch eine Non-Profit-Organisation vorgestellt, die von IKEA unterstützt wird. Die bunten Produktbilder stellen dann den Bezug zu IKEA her. Gekoppelt ist das Thema passend und brandaktuell zum Jahresstart an eine Ernährungschallenge.
Der Kunde bekommt hier Informationen, die er auf der eigentlichen Website nicht finden würde. Oftmals schreiben unterschiedliche Mitarbeiter die Artikel, was das Unternehmen vertrauter wirken lässt. Der Autor verrät am Ende des Beitrags sogar einen persönlichen Wunsch.
Andere Firmenblogs wie der von Euronics haben sich fest bei der Kundschaft etabliert. Das zeigt sich im deutschlandweiten Ranking der Top 10 Unternehmensblogs. Hier räumt Euronics Platz 1 ab. Leser schätzen vor allem die Vernetzung von Produkten und Testberichten.
Wie planst Du eine zielorientierte Strategie für Deinen Blog?
Schauen wir uns die Ziele Deines Firmenblogs an. Denn auch in diesem Bereich ist es durchaus sinnvoll, einen Plan auszuarbeiten. Wenn Du weißt, was Du mit dem Blog erreichen möchtest, kannst Du den Content entsprechend gestalten.
Beantworte Dir folgenden Fragen, um Deine eigene Strategie zu entwickeln:
- Wen möchtest Du mit dem Corporate Blogging erreichen?
- Wie definierst Du Deine Zielgruppe?
- Wie sieht dabei die Kommunikationsstrategie Deines Unternehmens aus?
- Welche Themengebiete sind dafür relevant?
- Geben die Themen dem Kunden einen echten Mehrwert?
- Wie ist der Erfolg Deines Corporate Blogs messbar?
Wie Du mit Deinem Corporate Blog startest und ihn richtig betreibst
Die zwei bekanntesten Anbieter von Blogseiten sind WordPress und Blogger. Sie sind leicht eingerichtet und übersichtlich in der Anwendung. Du findest auf diesen Seiten zusätzlich viele Tipps und Tricks rund ums Bloggen.
Wie bei allen Social Media Kanälen oder auch Deiner Website ist eins klar: Die Texte schreiben sich nicht von selbst. Nur ein kontinuierliches Pflegen und Betreiben des Blogs kann ihn erfolgreich machen. Deshalb frage Dich selbst:
- Wie häufig sollen Artikel auf dem Blog erscheinen?
- Wer schreibt die Artikel und gibt es genug Ressourcen dafür?
Laut TrafficGenerationCafe bekommst Du bei 52 oder mehr Beiträgen auf Deinem Blog auch mehr Blog-Traffic – um bis zu 77 %. Einige wenige Artikel alle paar Wochen zu posten, reichen also nicht aus.
Kombiniere verschiedene Arten von Beiträgen: Lass Deine Mitarbeiter zu Wort kommen, erzähle interessante Anekdoten über Dein Unternehmen oder greife auf Gastbeiträge zurück. Informative Interviews mit anderen Experten oder sogar Kunden können die Vielfalt der Inhalte erweitern. Hier kannst Du wirklich kreativ werden. Fachartikel oder Anleitungen zu Deinem Produkt- oder Dienstleistungsportfolio runden das Ganze ab.
Außerdem ergibt es Sinn, wie bereits weiter oben erwähnt, Deinen Blog auch als News-Kanal zu nutzen. Steht etwas Aktuelles an, kannst Du es hier veröffentlichen.
Du musst das Rad übrigens nicht für jeden einzelnen Social-Media-Kanal neu erfinden. Sogenanntes Content-Recycling kann sich hier lohnen. Wenn Du ein Thema schon auf einem anderen Kanal aufgegriffen hast, bereitest es nun auf dem Corporate Blog noch mal neu auf. Damit stellst Du direkt eine Vernetzung zwischen den Kanälen her. Langweilige Wiederholungen solltest Du dabei natürlich vermeiden.
Worauf Du achten solltest, damit Dein Unternehmensblog kein Reinfall wird
Habe Deine ausgearbeitete Strategie und Ziele immer vor Augen. Je enger Du damit arbeitest, desto wahrscheinlicher kommst Du zum Erfolg.
Unternehmensblogs scheitern oft aus diesem Grund: Die Diskrepanz von Bloginhalt und Kundenwunsch ist zu hoch. Der Kunde sucht in erster Linie nach Wissen und Ideen. Biete einen echten Mehrwert und Relevanz für Deinen Kunden, statt reine Produkt- und Dienstleistungsinhalte aufzulisten.
Aber was genau interessiert den Kunden?
- Tipps und Ratschläge (90 %)
- Checklisten oder Anleitungen (88 %)
- Brancheninformationen und Trends (81 %)
Quelle: B2B Buyer’s Survey Report
Ist der Kunde aktiv geworden, stellt Fragen oder hinterlässt einen Kommentar, geht es um die Interaktion. Der Dialog ist der Kernpunkt, weshalb eine zeitnahe Reaktion des Unternehmens stattfinden sollte. Denke an Deine Ressourcenplanung in Bezug auf das aktive Pflegen des Blogs.
Auch kannst Du über andere Kanäle auf den Unternehmensblog aufmerksam machen, indem Du sie miteinander vernetzt. Steht der Blog losgelöst vom Rest Deiner Präsenz da, wird er meist als nicht besonders relevant wahrgenommen oder gar gefunden.
Ein Unternehmensblog ist somit ein starkes Tool, wenn Du Dir eine Strategie ausgearbeitet hast und den Firmenblog ordentlich und zuverlässig führst und pflegst.
Wenn Dich die 7 Gründe für Deinen eigenen Unternehmensblog also überzeugt haben, kann es direkt losgehen!